Symbolfoto: Sowas wie eine Bibliothek. Oder wie eine KI denkt dass eine aussehen könnte. Auf Drogen.

Letztes Jahr schrieb ich:

Deswegen werde ich mich in 2022 eher an der Seitenanzahl als an einer abstrakten Bücherzahl orientieren. 2020 waren es ca. 10000 Seiten, dieses Jahr waren es 16000. Diese Zahl halte ich für überdurchschnittlich hoch, vielleicht sogar pandemiebedingt. Realistisch halte ich eine Zahl von 12.000.

Ich fange mit der Schocknachricht an: Ich habe mein Leseziel nicht geschafft. Laut Goodreads waren es nur 11.133 Seiten.

Aber: Ist jetzt garnicht so schlimm. Denn ich schrieb auch:

Bücher sollen Spass machen und unterhalten. Nicht wie eine Liste wirken die man abarbeitet.

Irgendwann in der zweiten Jahreshälfte war für Bücher auf einmal kein Platz mehr da. Ich saß ewig an Büchern die mir eigentlich gefallen haben, war aber dauerhaft mit anderen Dingen beschäftigt, dass Zeit für Lesen einfach immer weniger wurde. Dies war ein schleichender, vielleicht sogar unerwarteter Prozess - sogar so sneaky dass ich mich in den letzten Monaten gefragt habe, wo ich normalerweise die Zeit herbekommen haben. Aber wie ich schrieb - es ist nicht schlimm. Lesen ist ein Hobby und ab dem Moment wo ich mich selber wegen mit fiktivien Zielen unter Druck setze, fangen an Dinge keinen Spass mehr zu machen. Und bekommen einen unterbewusste Konnotation.

Deswegen: Vollkommen okay so. Ausserdem habe ich mein Goodreads Jahresziel von genau einem Buch um insgesamt 2800% überschritten.

Aber was war denn jetzt gut?

Der Grund warum ich so ein geringes Jahresziel hatte, war dass ich bemerkt habe dass ich aufgrund dieser Zahl einige dickere Bücher immer wieder aufgeschoben habe. Denn ein Buch mit mehr als 1000 Seiten gilt trotzdem nur als 1 Buch. Ohne diese künstliche Grenze konnte ich mich ENDLICH mal den Büchern widmen die bereits gekauft waren, aber bereits Staub in meinem "TODO" Regal angesetzt haben. Den "dicken Fantasyschinken", insbesondere den "Stormlight Chroniken" von Brandon Sanderson.

The Way of Kings und Words of Radiance waren mit das spannendste was ich dieses Jahr gelesen habe, ich habe mich wirklich geärgert diese erst so spät angefangen zu haben. der Dritte Band Oathbringer steht bereits im Regal und Band 4 wird dieses Jahr definitiv noch folgen, und aus einem Impuls heraus stehen auch die ersten drei Mistborn Bücher in meinem Regal. 2022 hat mich schon einmal zu einem Sanderson Fanboy gemacht.

Wo ich schon bei Fandom bin - nach 10 Jahren habe ich dieses Jahr dann auch den letzten Band der Expanse Reihe gelesen und war tatsächlich etwas traurig dass diese Serie nun auch in Buchform zuende ist. Die Space Opera hat sich wunderbar gelesen, ich mochte die Figuren und auch die Lore die aufgebaut wurde, sogar die Serie war gut. Hätte nichts gegen weitere 10 Bände.

Ich bin fast beeindruckt wie die beiden Autoren es über diesen Zeitraum so konsequent qualitativ hochwertige Bücher rauszubringen. Das haben andere nämlich (aus meiner Sicht) nicht geschafft.

Zum Beispiel Dune - das Originalbuch habe ich richtig abgefeiert und bin voller Enthusiasmus eingestiegen und war richtig begeistert von diesem Buch dass im Nachhinein zu recht als Klassiker gefeiert wird. Und dann lass ich den Nachfolger und das er war furchtbar. So richtig "es versaut sogar etwas das Vorgängerbuch" furchtbar.
Die Asimov Roboter/Foundation Bücher gehen in ähnliche Richtung: Robots auf Dawn war unglaublich anstrengend zu lesen und hat mir schon etwas die Motivation genommen mich erstmal weiter mit Asimov zu beschäftigen.

Und dann gab es noch eine ganze Menge Bücher die mir gerade nur noch einfallen, weil ich sie gerade nochmal in der Gelesen Liste sehe. Bücher an die ich mich gerade kaum noch erinnere, ich teils sogar jetzt noch weiter abwerten würde - zumindest aus der "Ich kann mich kaum noch dran erinnern" Sicht. Hierzu zähle ich z.B. Upgrade von Blake Crouch - was sehr schade ist, da der Autor eigentlich von mir hoch geschätzt wurde. Oder Velocity Weapon, eine Reihe die ich eigentlich noch fortsetzen wollte, aber ich kann mich gerade kaum noch an die Handlung des ersten Bands erinnern... und das war erst im Juli.

Und wie geht es weiter? Vermutlich genauso wie letztes Jahr. Ich werde vermutlich viele Sanderson Bücher lesen, vielleicht auch mal ein paar Sachbücher einwerfen, habe mich dank diesem Buch doch gerade erst angefangen mich mit der Stoic Lebenssicht auseinander zu setzen.

Ansonsten lasse ich mal alles komplett offen.

Nur mein Leseziel habe ich etwas angepasst - ich werde bei 12.000 Seiten bleiben, aber gleichzeitig doch wieder ein Mindestziel von 12 Bücher setzen.