The Heroes - Joe Abercrombie

Es ist schon fast drei Jahre her, dass ich Best Served Cold – den zweiten in sich abgeschlossenen Ableger des First Law Universums – gelesen habe. Was seltsam ist, denn eigentlich mochte ich die ganze Reihe ganz gerne.
In diesem Teil geht es um eine Schlacht, Rivalitäten, Depressionen und weder Gut noch Böse.
Warum also drei Jahre?
- Mich hat abgeschreckt, dass The Heroes eigentlich nur eine sehr lange Beschreibung einer Schlacht ist und ich daher wenig Lore und Handlung erwartet habe.
- Weil ich Best Served Cold stellenweise zu lang empfand.
- Das klingt seltsam, aber die gewählte Schriftart und Formatierung des Buchtextes haben mir das Lesen irgendwie erschwert.
Wie bereits erwähnt, behandelt dieser Teil die wenigen Tage vor und nach einer dreitägigen Schlacht im Norden des „Circle of World“ – zeitlich ca. sieben Jahre nach Ende der ersten Trilogie angesiedelt. Es gibt keine tiefschürfenden Weltentwicklungen oder Enthüllungen. Abercrombie legt den Fokus auf drei Hauptfiguren, von denen zwei bereits Nebenfiguren aus vorherigen Büchern sind – was eigentlich schon fast übertrieben ist, da Calder und Bremer zuvor so unsignifikant waren. Vorwissen aus den anderen Büchern ist nicht erforderlich, hilft aber.
Zusätzlich gibt es noch POVs von anderen Kriegsteilnehmern – z.B. einem jungen Soldaten, der Ehre auf dem Schlachtfeld sucht, einer Generalstochter, Caul Shivers, den man bereits aus Best Served Cold kennt, und noch viele weitere.

Auch cool: Ein Kapitel beschreibt eine der ersten Schlachten und springt von Charakter zu Charakter; immer ist die neue Figur der Mörder des vorherigen Charakters. Und wo ich gerade davon spreche: Das Buch ist brutal und gnadenlos. Es werden explizite Gewaltdarstellungen beschrieben und generell sollte man sich mit keiner Figur zu sehr anfreunden. Abercrombie hat kein Problem damit, wichtige Figuren plötzlich draufgehen zu lassen.
Funfact: Am Anfang des Buches gab es eine Auflistung aller wichtigen Fraktionen und Figuren, und irgendwann habe ich angefangen, jede dort aufgelistete Figur nach dem Ableben durchzustreichen. Es waren nicht viele übrig.
Ich glaube, dieses Buch hätte nicht 620 Seiten brauchen müssen. Ein paar Story-Stränge weniger wären nicht schlecht gewesen. Es hat aber trotzdem Spaß gemacht. Als Nächstes kommt dann „Red Country“.