Pines von Blake Crouch, der erste Teil der Wayward Pines Reihe

Dark Matter und Recursion haben mir gezeigt dass Blake Crouch ein Händchen für eine Mischung aus Fantasy und Science Fiction hat, dass ich so noch nicht gesehen habe. Er nimmt sich eine Grundidee und achtet nicht nur auf die Hauptnarrative sondern betrachtet auch mögliche Seiteneffekte seiner Handlung und spielt sogar damit auf eine Art und Weise die einem beim lesen ein leises "WTF" nach dem anderen ausstoßen lässt.

Das hab ich mir irgendwie auch erhofft als ich Pines angefangen habe - eine frühere Buchreihe von ihm. Leider habe ich die Serienumsetzung bereits gesehen, zumindest die erste Season [1], weswegen der große Plottwist den die Story mitbringt leider schon bekannt war. Und leider das Buch hier deutlich an Spannung verloren hat. [2]

Als ich damals die Serie sah, wusste ich zumindest noch dass ich an einem Punkt dachte "Wow, unerwartet". Denke dass es im Buch noch besser rübergekommen wäre, weswegen ich die alte Weisheit zitieren muss: "Das Buch ist immer besser als der Film (oder Serie)".
Und irgendwie endet das Buch dann auch, direkt nach der großen "Revelation". Nicht mal mit einem Cliffhanger, einfach zuende.

Grundsätzlich hab ich auch einige Ungereimtheiten - siehe Fussnote [3] - in der Ausgangssituation ausgemacht, kann mir aber vorstellen, dass diese vielleicht in den beiden Folgeteilen angegangen werden, weswegen ich noch über diese hinwegsehen kann.

Ohne Vorwissen bestimmt eine interessante Reihe, wenn auch nicht nicht so ausgereift wie die initial erwähnten anderen Bücher von Blake Crouch. Besser diese lesen, beide setzen auch nicht auf einen großen Twist..


  1. War übrigens ganz nett, wenn auch etwas in die Länge gezogen, wie es leider oft bei Serienverfilmungen ist die auf Büchern basieren. The Dome oder Der Anschlag sind da so Kandidaten, die in der Adaption zuviel gutes weggeworfen und zuviel Durchschnittskost eingebaut haben. Wayward Pines scheint sich aber etwas mehr im Buchrahmen zu bewegen. ↩︎

  2. Vermutlich wie bei "The Sixth Sense" - wenn man den Twist kennt, merkt man dass der Film ziemlich anstrengend ist. ↩︎

  3. Spoiler: Agenten verschwinden in der Nähe einer Stadt, daraufhin verschwinden die Agenten die die verschwundenen Agenten suchen, wieder in der Nähe der Stadt. Wurde dass dann einfach so akzeptiert? Und scheinbar akzeptieren alle Leute einfach dass sie die Stadt nicht verlassen können? Und ist die ganze Stadt einfach Stück für Stück nach einem Unfall an einen Fluss aufgewacht? Und ist die ganze Rekrutierung nicht einfach etwas "dumm"? Der Antagonist hat es ja mitten drin auch schonmal auf andere Weise gemacht, wieso diese ganze "Ich lass alle vom LKW anfahren" Geschichte? Jetzt wo ich die Dinge aufschreibe ärgern sie mich doch etwas. Vorallem weil z.B. Recursion diese offenen Fragen soviel besser angeht. ↩︎