Nettle and Bone - T. Kingfisher

Eine Hand hält ein schwarzes Buch mit dem Titel

In dem Versuch, ihre Schwester vor einem brutalen Prinzen zu schützen, reist eine Prinzessin durch die Welt und trifft eine Grabhexe mit einem dämonischen Huhn, eine magische Taufpatin ^[Keine Ahnung wie man sonst "Fairy Godmother" am besten übersetzt], die Babys segnen oder verfluchen kann, einen Krieger, der an seine Ehre gebunden ist, sowie einen selbstgemachten Hund aus Knochen.

Wer es noch nicht erahnt hat – "Nettle and Bone" – oder wie der deutsche Titel "Wie man einen Prinzen tötet"* deutlich andeutet, ist eine Mischung aus klassischen Märchen, gemischt mit düsteren Fantasieelementen. Dazu kommen noch ernste Themen wie häusliche Gewalt, Co-Abhängigkeit und Femizid.

Und es funktioniert. Ich bewundere die Fantasie der Autorin und ihre Fähigkeit, diese Themen in einer irgendwie doch optimistischen Geschichte unterzubringen – ohne zu relativieren. In der Mitte des Buches hat mich eine Szenerie stark an Geschichten von Neil Gaiman erinnert ^[Allerdings nur stilistisch – Gaiman selbst – bzw. sein Privatleben – ist scheinbar leider ein Teil des Problems, das das Buch anprangert. Patriarchaler Machtmissbrauch – siehe: https://www.vulture.com/article/neil-gaiman-allegations-controversy-amanda-palmer-sandman-madoc.html] ^[Auch wenn es schwerfällt: Ich versuche hier stark, Kunst und Künstler zu trennen. Seine Werke wie Sandman, Coraline und Niemalsland sind großartige Bücher. Aber ja – es fällt schwer.].

Wen die oben genannten expliziten Themen nicht stören, bekommt hier ein spannendes Märchen für Erwachsene, das sich mit seinen 300 Seiten schnell wegliest.