16.05.2022

LiedGut IX

Thees Uhlmann, am 22. April 2022 im Eisen, Bremen

Interessanter Monat was meine musikalische Reise angeht [1]. Zum einen habe ich Thees Uhlmann relativ spontan im Bremer Steintor-Viertel live gesehen - irgendwie ein Sänger den ich halt immer nur "ganz gut" fand - aber nie so ganz in meinem Geschmack. Aber seine Liveshow und sein Schnack zwischen den Stücken und generell die Atmosphäre im Eisen [2] war echt großartig und ich war froh dort gewesen zu sein.

Und direkt am nächsten Tag dann Betterov in den Pusdorf Studios - ebenfalls ein grossartiges Konzert. Beeindruckend welche Bühnenpräsenz dieser Sänger hat, schon weil er eher zurückhaltend und introvertiert wirkt. [3]

Hatte somit das Glück gleich zwei grossartige Konzerte in zwei Tagen zu erleben.
Vielleicht ist Corona ja wirklich vorbei?

Ansonsten hab ich dieses Mal wieder eine Mischung aus diversen Genres - von Instrumental Boom Bap bis deutschen Post-Punk.


  1. Klingt so als wäre ich auf einen Selbstfindungstrip, dabei drücke ich die meiste Zeit bei Spotify nur auf "Random". ↩︎

  2. Ein Laden den man eigentlich nur lieb haben kann. Aber: Falls euch dort jemals jemand einen Krabbeldiewandnuff anbietet, verzieht einfach das Gesicht und sagt "Ne, hatte ich schon, nie wieder" und dreht euch um. Diese Menschen wollen euch böses. ↩︎

  3. Bin mir auch sicher, dass der jetzt ganz heiss brennen wird, in den Pop Himmel aufsteigt, und dann mit irgendwelchen noch unbekannten Skandalen abstürzt, um dann in ein paar Jahren ein Comeback zu feiern. Bin bereit hier eine Longtime Bet zu starten. ↩︎

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Das wars, mein zweites Discworld Buch! Und es war ziemlich gut! Wahrscheinlich für die meisten Leute jetzt nicht so überraschend.

Am Werdersee lesen, kann man auch mal machen.

Vorab: Grundsätzlich hab ich dasselbe Problem mit "Guards! Guards!" dass ich auch mit "Mort" hatte. Ich finde Komödien in Buchform irgendwie nur semispannend, da es soft nur eine Gagparade ist, ohne viele Charaktertiefe und meist nur eine Aneinanderfolge von Setups füdr den nächsten Brüller.
Das würde ich aber von diesem Buch nicht behaupten. Ok gut, die Story an sich ist jetzt nicht sehr tiefgründig, aber die Figuren sind überraschend tief gezeichnet und der mehr oder weniger Protagonist Cpt. Vimes ist spannend und ganz weit weg von einem Comedy Relief (davon gibt es in diesem Buch genug, keine Sorge).

Dann kommt zum Beispiel einfach mal sowas hier:

'The thing about the captain, see, I read this book once you know we've all got alcohol in our bodies ... sort of natural alcohol? Even if you never touch a drop in your life, your body sort of makes it anyway... but Captain Vimes, see, he's one of those people whose body doesn't do it naturally. Like, he was born two drinks below normal.'

Und nein, nicht falsch verstehen, dass Buch macht was es soll - es ist dazu auch witzig. Habe mich sehr oft weggelegt wenn Carrot versucht alle Arten von Leuten und Dinge zu verhaften oder Diskussion ob etwas eine "One in a Million" Chance ist, oder ob man nicht doch lieber auf einen Bein stehen sollte um sicherzugehen. Und die leicht zwielichtige Figur des Patriziers hat auch sehr viel Spass gemacht.

Kleines Lob auch nochmal an Gollancz für die schöne Umschlaggestaltung. Ich fürchte alleine diese sorgt dafür dass sich diverse Discworld Bücher bei mir ansammeln werden.

Alles in allem - cool. Direkt Bock mehr von der Stadtwache zu lesen.

30.04.2022

Im April 2022

  • Manchmal gibt es ein Missverständnis und dann eskalieren Dinge und man wird gecancelt. Hat oft einen Grund. Manchmal aber auch nicht und dann liest man nur noch lachend eine Nachricht und weiss nicht was gerade passiert ist
  • Die ganze Welt scheint sich gerade zu ohrfeigen.
  • Dieses Jahr wenig Aprilscherze. Danke.
  • Den Tag mit einen leichten rosa Strich auf einen Schnelltest beginnen und direkt das Wochenende versaut. Die darauf folgenden Tests waren alle negativ. Andererseits lieber ein versauter Tag als 10 in Quarantäne.
  • Die russische Armee hat sich um Kyiv zurückgezogen, haben tote Zivilisten zurückgelassen. Teils verbundenen Händen und Schüsse in den Hinterkopf. In den russischen Medien spricht man immer noch von einer "Entnazifizierung". Und man fährt Z-Panzern durch ein "Bruderland" und verbreitet Angst und Schrecken. Die Bilder haben sich festgebrannt. Noch vor einem Monat lebten dort Menschen die das gleiche Leben und den gleichen Alltag wie wir hatten.
  • Man kann auch Menschen mal sagen dass man sie wertschätzt.
  • Morgens bis 7 Uhr unterwegs sein, weil alle Ereignisse wie eine surreale TV Episode wirken und man wissen will wie es weitergeht.
  • Verfolge die Wahl in Frankreich. Noch so ein Thema dass Stress auslöst.
  • Betterov singt: "Gott hat für das alles nur sieben Tage gebraucht. Und ich finde, genau so sieht's hier auch aus". Stimme ich zu.
  • Über Ostern auf dem Dorf gewesen. Durchweg Sonnenschein und einfach mal die Tage draussen verbringen. Biertrinkend an Osterfeuern, Spaziergehend ums Dorf, Astrofotografierend in der Nacht.
  • Im Ernst so einen klaren Sternenhimmel habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
    Zugegeben - dies ist die Langzeitbelichtung, so sah es dann doch nicht aus - aber schon nah dran.
  • Manchmal bekommt man eine Textnachricht mit dem Inhalt "Thees Uhlmann ist im Viertel" und dann beginnt auf einmal einer der besten Abende seit langem. Grossartige Menschen kennengelernt, grossartige Musik gehört, gibt Gründe warum ich Bremen so mag.
  • Und dann parallel dazu folgend dass unterdurchschnittlichste Wochenende seit langem. Der Kontrast ist wohl nötig, oder so.
  • Das ewige Hadern zwischen Bauchgefühl, Impuls und Vernunft. Etwas anstrengend.
  • Schreiben war immer ein Ventil für mich - also privat, nicht hier. Aber eine Situation durch Schreiben zu analysieren und zu protokollieren, kann dazu führen dass man einem trivialen Problem zuviel Luft gibt.
  • Kenne jemanden der in den Urlaub geflogen ist um direkt an Tag 1 eine Covid Infektion zu kriegen. Hat so mehr oder weniger gerade meine Urlaubsambitionen gekillt. Naja.
  • Unrelated dazu: Eine Dating App deinstalliert, eine andere installiert, weiss jetzt auch nicht ob dies besser ist.
The End of Eternity

Eigentlich wollte ich dieses Buch im Sinne meiner optimalen Asimov Reading Order erst viel später lesen, aber aus irgendeinem habe ich diesen Plan aus dem Fokus verloren. Ich kann mir jedenfalls nicht erklären wieso ich das Buch jetzt vorgezogen habe. Denn so gut war es nicht.

Zuerst fällt auf, das Buch ist eigentlich die Vorlage der Loki Serie, oder zumindest wurde die Serie SEHR STARK von diesem Buch inspiriert. Wie in der Serie geht es um eine Institution (genannt "Eternity") die, aufgebaut wie eine Behörde und außerhalb der Zeit, auf den idealen Zeitstrahl hinarbeitetc. Im Kontrast dazu arbeitet Eternity allerdings mit subtileren Methoden, so werden neue Realitäten geschaffen in den nur geringfügige Änderungen vorgenommen werden und auf einen berechneten Schmetterlingseffekt gesetzt.

Klingt eigentlich ganz cool, dachte ich jedenfalls. Grundsätzlich liebe ich ja alles was mit Zeitreisen und seine Auswirkungen und Paradoxen zu tun hat. Leider hat Asimov in seinem Buch über Zeitreisen auf ein wichtiges Detail verzichtet. Zeitreisen. Man erfährt immer wieder dass sich der Protagonist geraden in dem oder dem Jahrhundert befindet, aber das war es meistens auch schon. Kaum Worldbuilding, selten eine Beschreibung der Epoche, auf die Auswirkungen der Zeitmanipulation wird kaum eingegangen.

Und dann ist die Hauptfigur auch noch ziemlich unsympathisch. Man verbringt viel Zeit mit Andrew Harlans Gedankengängen und wenn er nicht gerade jammert oder paranoide Ideen verfolgt, dann ist er meist irrational oder anstrengend. So werden immer wieder Pläne geschmiedet aufgrund von mehr oder weniger haltlosen Vermutungen und Entscheidungen getroffen die einfach in keiner Relation stehen.

Im Kontext der Foundation Reihe oder der anderen Robots Bücher auf die das Ende entsprechend einzahlt, ist das Buch noch ganz interessant, aber bei weitem nicht essentiell. Wenn man nicht also als Completionist unterwegs ist - man kann es sein lassen. Lieber nochmal Loki angucken. Dort gibt es auch ein Loki Krokodil.

All these pages I will not read

Zugegeben, vielleicht waren meine Erwartungen etwas zu groß. Pulitzer Price for Fiction steht auf dem Cover. Initial mehre Seiten an Lobdudelei. Netflix plant eine Adaption dieses Buches. Und so weiter.

Also - vielleicht waren meinen Erwartungen etwas zu hoch, denn - ich fand das Buch jetzt halt nur so halb interessant. Erzählerisch wird die im zweiten Weltkrieg passierende Geschichte perspektivisch abwechselnd aus der Sicht der blinden Marie in Frankreich und Werner in Deutschland erzählt. Das ich eine der beiden Figuren schon relativ schnell als nicht sehr spannend eingeordnet habe, war wohl nicht hilfreich. Und dann ist jedes Kapitel maximal 2-4 Seiten lang und Anthony Doerr hört seine Kapitel immer dann auf wenn sie gerade spannend werden - geht dann aber auch oft nicht weiter darauf ein.

Irgendwann im letzten Drittel des Buches hatte ich dann keinen Bock mehr und hab abgebrochen. Auf der englischen Wikipedia kurz nachgeschlagen was ich verpasst habe und scheinbar - aus meiner Sicht - nicht viel. Und dass sollte man sich immer bewusst machen - und auch etwas worin ich auch schlecht bin - man muss Bücher nicht beenden wenn sie einen nicht ansprechen. Ganz egal wie gut es sein soll.

Also - mein erster "Did not finish" in 2022 - und generell seit langer Zeit.

03.04.2022

Im März 2022

Der Molenturm in der Bremer Überseestadt. War ich noch nie, diesen Monat aber gleich zweimal. Reicht dann aber auch.
  • Mal etwas neues probieren. Eine Art Mini Monatslog. In Stichpunkten. Es muss nicht immer Sinn ergeben, Zeitstempel lasse ich auch sein.
  • Seh' ich in letzter Zeit öfter. Einfach mal Gedanken sammeln veröffentlichen. Statt Twitter oder Insta.
  • Schlafprobleme sind mir nicht fremd, aber normalerweise geht es um das Einschlafen. Seit einigen Wochen wache ich aber zu früh auf. Ich bin es gewohnt ohne Wecker aufzuwachen (Danke Homeoffice). Aber nicht um 7 Uhr. Erst recht nicht wenn man sich gerade daran gewöhnt hat zwischen 1 und 2 Uhr nachts schlafen zu gehen. #Lotterleben.
  • Russland hat die Ukraine angegriffen. Krieg in Europa. Ein Angriffskrieg. Es wird von taktischen Atomwaffen geredet. Gefühl von Ohnmacht.
  • Auch wenn ich mir geschworen gesagt habe so etwas nicht wieder zu tun, habe ich nun wieder ein Datingprofil. Eskapismus? Tinder und Bumble sind mir immer noch etwas zuviel, aber OkCupid tut es wohl auch. Und auch nur am Browser. Auf dem Desktop.
  • Ich merke ich hab kein Flirten drauf. Ist aber ok so. Vielleicht einfach mehr ich selbst sein.
  • Sondersitzung im Bundestag im Reichstag und der Bundeskanzler verkündet eine massive Budgeterhöhung für die Bundeswehr. Und alle applaudieren. Hätte man vor einem Jahr nicht möglich gehalten.
  • Habe ein Draft im Blog. Behandelt das Thema "Dauerkonsum" von Nachrichten und dass ich aufhören werde diese zu konsumieren. Mit dem Ukraine Krieg im Nacken werde ich den wohl erstmal nicht veröffentlichen.
  • Direkt ein Date gehabt. "Lieber direkt treffen, statt lange schreiben". Nein, definitiv nicht mein Ding.
  • Schlafdefizit macht sich auch im Alltag bemerkbar. Aktuell erst Abends "Richtig wach". Ein tragischer Fall von Revenge Bedtime.
  • Manchmal braucht man auch die Einsicht dass fehlende Kommunikation kein gutes Omen für ein kommendes Date ist.
  • Mache seit Anfang des Jahres jeden Tag ein Selfie. Die werden dann mit einer App zu einem Film zusammen geschnitten. Idealerweise schaffe ich dass ein Jahr lang durchzuziehen.
  • Gehe die Schlaflosigkeit mit maximaler Effizienz an. Schlafmaske und Ohropax. Und eine Gewichtsdecke bestellt. Schön wäre auch wenn die Baustelle direkt vor meinem Fenster einfach nicht da wäre.
  • Baustellen Knigge: "Die Arbeiten mit Hämmern und Flex sollten definitiv immer am Morgen gemacht werden. Von 7 bis 9 Uhr. Danach ist diese Arbeit einzustellen."
  • Schlechtes Wochenende gehabt, miese Stimmung und Melancholie. Auch eine lange Longboardtour (immerhin die ganze Weser im Stadtbereich entlang) hat keine Auflockerung gegeben. Lange Ablenkung bei einem Spaziergang mit einer Freundin hat dann doch Wunder gewirkt.
  • Habe 10 verschieden weit angefangene Tracks in meinen Sampler. Jedes Projekt ist Coping um die Schreibblockade im vorherigen Projekt zu umgehen. Also entweder release ich bald 10 Tracks oder gar keins.
  • Ukraine hält sich. Putin tobt. Vermutlich. Habe Geld gespendet von dem ein Land vermutlich Waffen kauft. Und es ist nicht mal seltsam.
  • Es ist traurig dass ich 30 Jahre gebraucht habe um einen Sport zu finden der mir Spass bringt. Kein Fan von Mannschaftssport. Aber Longboardfahren (und dazu mein Rad) ist wirklich ein Serotonin Generator.
  • Hatte ein Match und dann stellt sich heraus die Person nur auf Durchreise in Bremen ist. Und dann bietet man einfach halb ernst eine Brieffreundschaft an und plötzlich hat man eine richtige Freundschaft. Irgendwie. Kann ruhig öfter passieren.
  • Dinge die ich schon viel früher hätte kaufen sollen: Eine Gewichtsdecke. War leider etwas zu schwer und ist dann doch nach ein paar Tagen in die Retour gegangen für ein etwas leichteres Model, aber selbst die zu schwere hat sich "gut" angefühlt.
  • Manchmal kommt aus dem Nichts eine Erkenntnis. Dann wenn man selbst in einer Situation ist die man ein Jahr zuvor bei einem anderen Menschen nicht verstanden hat.
  • Ghosting ist nebenbei auch ziemlich scheisse.
  • Sprachnachrichten sind auch ziemlich scheisse. Aber in manchen Fällen tolerierbar. Ab 8 Minuten Länge erwarte ich aber Shownotes.
  • Nach langer Zeit endlich mal "lange" schlafen. Zumindest bis "10 Uhr". An einem Samstag.
01.04.2022

Liedgut VIII

Symbolbild - eine Bank am Bremer Werdersee, direkt mit funktionaler Beschreibung

Wieder eine Weile her seit dem letzten Musikupdate. Gefühlt hatte ich auch kaum Musik die wirklich neu für mich ist, habe ich dann doch nicht schlecht gestaunt als ich meine Playlist genau für diese Kategorie angeschaut habe.

Wieder einmal ohne spezielles Topic, sondern einfach nur Tracks aus diversen Genres. Deutsch Pop, Hip Hop, Instrumental Turntablism, eine Brassband und der wohl optimistischste Track der auf keiner Sportplaylist fehlen sollte.

And Every Morning The Way Home gets Longer and Longer

Eine kurze Novella von meinen Lieblingsautoren Fredrik Backman.

Und es ist auch die Quintessenz eines Backman Romans. 70 Seiten einfach nur: Herzerwärmend, menschlich, berührend.

Auf die Geschichte will ich jetzt garnicht eingehen - ausser die Grundthemen "Abschied" und "Verlust". Deshalb zwei Zitate die die Grundstimmung wiedergehen werden es wohl auch tun.

"Why are you holding my hand so tight, Grandpa?" the boy whispers again.
"Because all of this is disappearing, Noahnoah. And I want to keep hold of you longest of all."
The boy nods. Holds his grandpa's hand tighter in return.

Awww 🥺

He raised his voice, she got angry, he couldn't understand why, and she shouted, "I'm angry because you think everything happened by chance but there are billions of people on this planet and I found you so if you're saying I could just as well have found someone else then I can't bear your bloody mathematics!"

Wahrscheinlich werden die beiden Auszüge ohne Kontext bei weitem nicht die Wirkung haben wie bei mir. Wirken vielleicht sogar kitschiger als sie sind, haben bei mir aber ein wohlig erhöhten Druck im Augenbereich ausgelöst.

Kauft das Buch. Es sind nur 70 Seiten. Ob die 20 Euro für das Hardcover angebracht sind, weiss ich nicht. [1]
Aber ich glaube es ist eine kurzweilige Erfahrung die noch lange zum Nachdenken anregt.


  1. Ich habe das Buch selber auch gebraucht gekauft - was auch der einzig Grund ist weshalb ich die englische Übersetzung hier habe - da die Originalsprache Schwedisch ist, hat die Übersetzung eigentlich keinen Mehrwert für mich. ↩︎

Ja, ich bin noch da. Ziemlich genau einen Monat seit meinen letzten Post. Nein, ich habe nicht die Motivation für mein Lesetagebuch Experiment verloren, ich habe nur ein sehr dickes Buch gelesen [1]. Und zwar habe ich - nachdem es bereits mehrere Monate in meinen Regal stand endlich den ersten Band der Stormlight Archives gelesen und - wow - das war ziemlich cool.

The Way of the Kings - Die Trade Paperback Ausgabe ist zwar gut zu lesen, aber musste von mir schon mit Tesafilm am Rand fixiert werden.

Und ganz anders als ich erwartet habe.


  1. Und mich vom aktuellen Weltgeschehen wie z.B. einen Angriffskrieg von Seiten Russlands inkl. Kriegsverbrechen "ablenken" lassen. Fick dich, Putin. ↩︎

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Ich hab mich ja lange gesträubt mit der Discworld Büchern anzufangen. Zum einen weil es einfach zuviele davon gibt und ich Reihen gerne abschließe. Und zum anderen weil ich den Humor von Pratchett sehr mag, allerdings eine Aneinanderreihung von Gags meist immer auf Kosten der Geschichte geht und grundsätzlich mag ich Geschichten und Spannung lieber, als ein Witzfeuerwerk. Das war zumindest meine Erfahrung nachdem ich damals "Ein gutes Omen" gelesen habe. Es war witzig, mit der Zeit aber furchtbar anstrengend und war auch ein bisschen froh dass es zuende war.

Mort. Das erste Buch aus der Death Reihe - Die Gollancz Collection macht schon was her.

Woher kommt der Sinneswandel? Ich habe gelernt dass man die Discworld Bücher nicht mit Band 1 beginnt und mit Band 4X beendet, sondern dass es mehrere Einstiege und sogar mehrere Unterreihen gibt. Und dazu dass die Bücher teils auch komplett für sich alleine stehen, oft kein oder kaum Vorwissen benötigen. Und als ich dann diese Hardcover Collection sah, die mich so viel mehr angesprochen haben als die komplett abgedrehten comicartigen Titel die man sonst so sieht [1] - konnte ich nicht anders und habe den Sprung gewagt.

Meine Einstiegsbücher sind Mort (aus der Death Collection), Guards! Guards! (aus der City Watch Collection) und The Colors of Magic (aus der Unseen University Collection). Die ersten beiden sollen mit die besten Bücher zum starten sein, das letztgenannte ist das eigentlich erste Buch aus der Discworld Reihe, an das soll ich jetzt aber angeblich keine großen Erwartungen haben.

Buchrückseite. Offensichtlich. Nicht im Bild: Ich, der ganz gut unterhalten wurde.

Und wie war es jetzt? Erstaunlich gut. Ja, sehr viel der Geschichte war Setup für Gags, hatte aber nie das Gefühl dass diese nur das waren. In der Tat fand ich die Geschichte von Mort, der der Lehrling des Todes wird, ziemlich cool. Figuren und Welt waren zugänglich, und alles mit viel Liebe beschrieben [2].

Wird nicht mein letzter Scheibenwelt Roman gewesen sein.


  1. Ich bin mir sicher, dass mich jetzt einige Pratchett Fans hassen. Scheinbar mag man diese Cover. Sorry. ↩︎

  2. Ich weiss dass ich dem Worldbuilding in Discworld jetzt nicht zuviel Aufmerksamkeit schenken sollte, immer hin handelt es sich hier um eine Scheibenwelt (duh!) die auf dem Rücken von vier Elefanten ruht, welche auf dem Rücken einer riesigen Schildkröte stehen. ↩︎