Tuesdays with Morrie - Mitch Albom

Ja, dieses Buch ist definitiv gebraucht gekauft

Wenn man das Buch aufschlägt wird man zuerst auf mehreren Seiten mit Unmengen von Lob diverser Leute und Zeitungen erschlagen. Das Buch erschlägt einen direkt mit der Tatsache wie grossartig es ist und wie sehr es das Leben dieser Menschen verändert hat. Das war es dann auch gleich mit den realistischen Erwartungen.

Ganz vielleicht hätte mir ohne diese Marketingmaßnahme das Buch besser gefallen und würde es nicht als Ansammlung von (teils sehr guten) Kalendersprüchen sehen.

Dabei finde ich Morrie sehr sympathisch und auch sind die Lebensweisheiten, die dieser sterbende Mensch mit seinen Lieblingsschüler teilt alle nicht falsch, teils eindeutig auch dem Buddhismus und Stoizismus zuzuordnen [1].

Aber irgendwie ist es auch "zu wenig". Der Autor hat in den 90ern Morrie an 14 Dienstagen besucht, Notizen gemacht und Audioaufzeichnungen angefertigt, er hatte also eine Menge Material. Dennoch fühlt es es nach "zu wenig" an. Die Kapitel sind zu kurz, die Gedanken wirken zusammengestrichen. Gleichzeitig kam mir das Buch mit Erinnerungen an Morries früheres Leben gestreckt vor.

Und: Ich mochte den Autor nicht. Bin mir garnicht sicher warum. Vielleicht weil er mit den Gedanken Morries wahrscheinlich bis heute sehr viel Geld verdient hat [2] - auch wenn immer wieder gesagt wird dass es Morries Wunsch war und auch Arztrechnungen von den Einnahmen bezahlt werden. Dennoch - er kommt mir wie ein Opportunist vor. Ich finde seinen Schreibstil nicht mal gut.

Vielleicht habe ich ein Problem damit, wenn Bücher vorab zu sehr gepriesen werden und kann mich diesen nicht mehr unvoreingenommen widmen. Vielleicht habe ich die Kernbotschaft nicht verstanden, aber gefallen hat mir dieses Buch leider nicht [3].

Wenn du also interessiert an einer Aufarbeitung und Umgang mit einer tödlichen Krankheit sowie Ansichten und Reflektion zum Leben interessiert, würde ich eher Arbeit und Struktur von Wolfgang Herrndorf empfehlen.


  1. Was mir aber auch jetzt erst auffällt wo ich "The Sublte Art of not giving a Fuck" von Mark Manson lese ↩︎

  2. Haha, ja, vermutlich werde ich am Ende dieses Posts Affiliate Links haben, ich bin halt auch ein Heuchler Shrug Emoji ↩︎

  3. Ich glaube aber ich stehe mit dieser Meinung relativ alleine da, ist aber nicht schlimm. ↩︎

Cover: Tuesdays with Morrie

Mitch Albom

Tuesdays with Morrie

Doubleday,

1999-01
192 Seiten

ISBN: 0385496494 (ISBN-13: 0385496494)

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