Sommer 2022, Bremen. Ich gehe an einem dieser Bücherschränke vorbei und durchwühle tonnenweise veraltete Ratgeber und Reisebücher, als ich endlich ein Buch mit einem interessanten Cover und Klappentext finde. Ich schnappe es mir und stecke es in meine Tasche, ohne wirklich zu wissen, was mich erwartet.
Zuhause angekommen, lasse ich das Buch auf meinem Regal verstauben und vergesse es schneller, als man den Titel des Buches sagen kann. Bis ich eines Tages am besten Kino der Stadt, der Schauburg, vorbeilaufe und den Titel des Buches auf einem Schild entdecke. Eine Art Déjà-vu durchströmt mich - ich kenne diesen Titel irgendwoher.
Als ich nach Hause komme, ziehe ich das Buch aus meinem Regal und beginne zu lesen. Und es ist gut. Wirklich gut.
Mariana Leky hat einen Schreibstil, der mich an Backman [1] erinnert. Die Geschichte wird aus der Perspektive der Protagonistin erzählt, aber ihr Name bleibt für eine Weile egal. Ebenso wie andere Figuren. Einige Charaktere haben nicht einmal einen Namen, sondern werden als "Optiker" oder "Frau des Einzelhändlers" bezeichnet.
Aber hey, Lekys Schreibstil ist einfach, aber tiefgründig. Sie kann mit ihren Worten lebhafte Bilder malen, die den Leser direkt in das Dorf mit den Charakteren transportieren. Und die Figuren - oh Mann, die sind so gut geschrieben! Jeder hat seine eigene Persönlichkeit und Hintergrundgeschichte, die der Geschichte Tiefe und Komplexität verleihen.
Also, zusammenfassend: Ich habe dieses Buch gemocht. Es war eine Überraschung, und ich bin so froh, dass ich es doch endlich gelesen habe.
Ja, Backman dies, Backman das. Wenn man fast nur Science Fiction und Fantasy liest, fehlt einen der Vergleich mit anderen Autoren aus der "normalen" Belletristik. Ausserdem mag ich halt seine Bücher und freue mich wenn ich etwas davon in anderen Büchern lese. Kurz: Lass mich doch, ey! ↩︎
